FC Schalke 04: Stichtag des Überlebenskampfes ist der 2. Mai

Kein Verein der Bundesliga scheint finanziell derart durch die Corona-Krise bedroht zu sein wie der FC Schalke 04. Die Knappen erklärten bereits Mitte März, dass es „um die Existenz geht!“ Anfang April verschickten die Bosse eine Mail an die VIP-Logenbesitzer mit der Bitte, auf die anteilige Rückerstattung ihrer bereits bezahlten Mieten zu verzichten. Es ist klar, dass es keine Spiele mit Zuschauern in dieser Saison mehr geben wird. Deshalb müssten die Logenbesitzer (und die Dauerkarten-Inhaber) eigentlich Geld zurückerhalten. Dies kann der FC Schalke 04 aber nicht mehr zahlen. Inzwischen ist auch klar: Stichtag im Überlebenskampf ist der 2. Mai.

Kommt das TV-Geld?

Das Geld reicht auf Schalke nicht. Trotz der Tatsache, dass Königsblau Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt, Steuerstundungen beantragt und die Profis zu einem 15-prozentigen Gehaltsverzicht bewegt hat. Weitere 15 Prozent der Spieler-Saläre dürfen die Knappen später bezahlen. Unbedingt muss deshalb am 2. Mai die vierte und letzte Rate der TV-Partner der Bundesliga fließen. Für Schalke geht es um 15,8 Millionen Euro. Ohne diesen Betrag wäre Königsblau bilanziell überschuldet, wie der „kicker“ berichtet. Vereinfacht gesagt bedeutet dies, dass Schalke Insolvenz anmelden müsste, da der Verein dann nicht mehr zahlungsfähig wäre.

Welche Auswege gibt es für Königsblau?

In so einer Situation könnte Schalke noch durch einen Überbrückungskredit gerettet werden. Ein Kandidat als entsprechender Geldgeber wäre beispielsweise Aufsichtsratschef Clemens Tönnies. Dies wäre allerdings nur eine kurzfristige Lösung. Mittel- und langfristig würde es keines der finanziellen Probleme von Königsblau lösen. Dies gilt übrigens auch, wenn das TV-Geld fließen sollte. Das große Loch im Schalker Haushalt sollte nach der ursprünglichen Planung durch Transfereinnahmen im Sommer geschlossen werden. Diese sind nun alles andere als wahrscheinlich. Schalke wird deshalb vermutlich die Profi-Abteilung als eigene Kapitalgesellschaft ausgliedern müssen, damit diese Anteile verkaufen und so neue Einnahmen generieren kann. Dies geht allerdings nur über eine Mitgliederversammlung – und diese ist in der aktuellen Lage schwierig durchzuführen.