RB Leipzig: Eberl schießt scharf gegen Gladbach

In wenigen Wochen wird Max Eberl offiziell seine neue Position als Sportdirektor von RB Leipzig antreten. Er hat dann fast ein Jahr nach seinem Burn-Out-bedingten Rücktritt bei Borussia Mönchengladbach im vergangenen Januar pausiert. Inzwischen gehe es ihm „sehr gut“, verrät der 49-Jährige im Gespräch mit der „Welt“. Er habe die „Zeit intensiv genutzt“ und auf sich selbst als Menschen geschaut, um so auf sich zu achten und sich um selbst zu kümmern. Er sei viel gereist und habe psychologische Hilfe in Anspruch genommen, um mental zu heilen. Inzwischen sei er an einem Punkt angelangt, an dem er „Dinge viel bewusster“ mache. Der geneigte Betrachter darf deshalb unterstellen, dass seine folgende Kritik an Borussia Mönchengladbach kein Zufall ist.

Eberl: „Vom Klub sehr enttäuscht“

Er habe bereits im September 2021 erstmals gesagt, dass er mit seinen Kräften am Ende sei und aus seinem Vertrag wolle, erinnert sich Eberl an die Endzeit bei den Fohlen. Die Verantwortlichen hätten ihm aber gesagt, er solle einfach ein paar Wochen Urlaub und sich rausnehmen. Dies hätte nicht funktioniert, da er nicht wusste, wie lange er brauchte, erklärt der 49-Jährige. So habe er vier Monate kämpfen müssen, um aus seinem Vertrag zu dürfen.

Nachdem sein Wechsel zu Leipzig öffentlich wurde, veröffentlichte eine Fangruppierung einen offenen Brief, in dem sie ihm „Lügen und Theaterspiel“ vorwarf. Er sei vom Klub „sehr enttäuscht“, dass dieser diese Anklagen nicht umgehend zurückgewiesen habe, so Eberl. Menschen, mit denen er 23 Jahre täglich zusammengearbeitet habe, hätten ihm nicht geglaubt. Dabei wussten diese, wie es im ging – und wie oft er in Gesprächen geweint habe. Dies könne er nicht verstehen. Es habe ihn „wirklich hart getroffen“, so der ehemalige Borussen-Manager.

Eberl hat „Bock“ auf Leipzig

Der Kontakt nach Gladbach sei inzwischen nicht mehr vorhanden. Dies habe ihn anfangs verletzt, aber habe ihm auch geholfen, damit abzuschließen, erinnert sich Eberl. Jetzt blicke er voraus auf seine neue Aufgabe bei den Bullen – und er habe „einfach Bock“ auf seine künftige Tätigkeit.