Haraguchi: Funkel versaut Werder die Tour

Bei Werder Bremen rieb man sich zufrieden die Hände, schließlich glaubte man, kurz vor hervorragenden Deal auf dem Transfermarkt zu stehen. Die Hanseaten wollten Genki Haraguchi von Hertha BSC Berlin verpflichten. Der 26-Jährige war in der Hauptstadt Reservist. Sein Arbeitspapier wäre im Sommer ausgelaufen. Der Japaner wäre so der perfekte Ersatz für den noch lange verletzten Fin Bartels gewesen, der in dieser Saison wohl kein Spiel mehr machen wird. Allerdings grätsche Friedhelm Funkel, seines Zeichens Trainer von Fortuna Düsseldorf, dem SV Werder dazwischen.

Funkel überzeugt die Hertha
Funkel erklärte in der „Bild“, er habe vom Interesse Werders an Haraguchi gewusst und eine Chance gesehen. Es sei gut, „schon so lange im Geschäft zu sein“, fügte er grinsend an. Der Chefcoach der Fortuna überzeugte die Bosse der Berliner davon, dass es nicht klug sei, einen Bundesliga-Konkurrenten zu stärken. Zumal Werder im nächsten Spiel ausgerechnet gegen die Hertha antritt. Die Berliner sollten Haraguchi lieber nach Düsseldorf verleihen, damit er sich dort stark spielen könne. Die Berliner würden entweder einen besseren Spieler zurückerhalten oder könnten den Japaner im Sommer immer noch verkaufen.

Diese Argumentation verfing bei den Verantwortlichen in der Bundeshauptstadt. Nun musste jedoch noch der Spieler überzeugt werden. Harachguchi, der in Bremen weniger als an der Spree verdient hätte, erklärte sich bereit, seinen auslaufenden Vertrag um ein Jahr bis zum 30. Juni 2019 zu verlängern, wenn sein Gehalt unverändert bliebe. Die Hertha stimmte dem zu. Haraguchi verlängerte und wechselt bis zum Ende der laufenden Saison auf Leihbasis zu Fortuna Düsseldorf. Die Gehaltsdifferenz zwischen dem, was die Rheinländer zahlen können und was der Spieler laut Vertrag verdient, übernimmt die Hertha. Werder schaut vorerst in die Röhre – und langsam wird die Zeit knapp.