Als Claudio Pizarro im letzten Moment noch ein Tor schoss, jubelten die Kölner und waren sichtlich erleichtert, Hannover 96 in der Nachspielzeit doch noch besiegt zu haben. Mit dem 2:1 schien sich der Rückstand auf sieben Zähler verringert zu haben.
Doch dann wurde das Tor nach der Auswertung des Videobeweises durch Marco Fritz wieder zurückgenommen und bei den Kölnern wich die Freude der Enttäuschung. Trainer Stefan Ruthenbeck verwies in einem Statement auf die Konkurrenz, bei der es offenbar ähnliche Situationen gab, die Tore allerdings nicht als Abseitstore gewertet wurden.
Ihm fehle diesbezüglich ein bisschen das Verhältnis. Denn der eine oder andere Mitkonkurrent hätte dann ein paar Punkte weniger, bemerkte der 45-Jährige. Auch Torwart Timo Horn ließ es sich nicht nehmen, sich zu dem für den 1. FC Köln sehr unglücklichen Vorfall zu äußern.
Der 24-Jährige ärgerte sich darüber, dass es immer heißt, dass es keine skalierbaren Linien gäbe und deshalb nicht klar festgestellt werden könne, ob es sich tatsächlich um ein Abseits handelt. Aus eben diesem Grund soll der Videoassistent in einer solchen Situation nicht eingreifen und dennoch ist es so in Köln passiert.
Der FC-Torwart hält solche Entscheidungen für Willkür, musste letztendlich jedoch einräumen, dass Marcel Risse noch vor Pizarros Kopfball im Abseits stand und die Entscheidung diesbezüglich doch richtig sei.
Der Ärger der Kölner beruhte am Ende viel mehr auf der in ihren Augen offensichtlichen Ungerechtigkeit, da solche Situationen bei anderen Mannschaften unterschiedlich bewertet würden.
Für die Kölner Mannschaft war es ein deprimierendes Ereignis. Horn sieht unterdessen die Chancen für seine Mannschaft schwinden. Denn nach jedem Spiel sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, noch ausreichend Punkte zu holen.