Javi Martinez ist der teuerste Transfer in der Bundesligageschichte. Bei den Bayern ist er nun nach seinem ersten Kurzeinsatz gut aufgenommen worden und soll voraussichtlich mit Bastian Schweinsteiger zusammen das defensive Mittelfeld beim deutschen Rekordmeister besetzen. Nur die wenigsten wussten allerdings, dass auch der 1. FC Nürnberg an einem Transfer des Talents interessiert war.
Vor genau 1 ½ Jahren war der Mittelfeldspieler bei den Franken in den Fokus geraten. FCN-Chefscout Christian Möckel beoachtete den Youngster bei der U21 Europameisterschaft in Dänemark genauer und in der Folge berichtete er überaus positiv bei den Vereinsbossen des Clubs.
„Wir haben Martinez mehrfach gesehen und uns anschließend von Spanien-Insidern Einschätzungen geholt. Wenn so ein Spieler mal nicht bei Barca oder Real sondern bei einem vergleichsweise kleinen Verein ist, führt man natürlich Sondierungsgespräche. Es hieß, dass er ab 20 Millionen aufwärts zu haben sei. Da mussten wir natürlich Abstand nehmen, sonst würden wir uns ja lächerlich machen“, so Club-Chef Martin Bader. Das wäre wohl der wirkliche Transferhammer gewesen, nun müssen die Franken in der Liga gleich 2 mal gegen ihren Wunschspieler antreten.
Die Bayern bezahlten nun satte 40 statt 20 Millionen Euro. Dies kam zustande, da Martinez` Kontrakt von 2008 eine Klausel enthielt, die seinen Marktwert am 1.Juli 2011 auf 36 Millionen Euro hat klettern lassen. Kurz vor diesem Anstieg verlängerte der 24-Jährige seinen damaligen Vertrag beim Europa League Finalisten jedoch frühzeitig bis 2016, was ihm neben nicht nur mehr Gehalt, sondern auch eine gestiegene Ablöse von 40 Millionen Euro bescherte. Die Bayern konnten diese unglaubliche Summer allerdings locker aufbringen und nach wochenlangen Verhandlungen einigte man sich endlich mit den spanischen Vereinsbossen.
Die Nürnberger haben seitdem immer wieder mit dem gleichen Schicksal zu kämpfen. Dieter Hecking und Co bringen immer wieder neue Talente hervor, die dann von den besseren Vereinen abgeworben werden. Bestes Beispiel ist aktuell Philipp Wollscheid. Hecking holte den Saarländer vom FC Saarbrücken zum Club, wo er sich innerhalb von 2 Jahren zum Abwehrchef entwickelte. Natürlich blieb diese Entwicklung in der restlichen Liga nicht unbemerkt und so trägt der 23-Jährige seit dieser Spielzeit das Trikot von Bayer 04 Leverkusen.