TSG Hoffenheim: Kocak hätte Breitenreiter beerben sollen

Anfang Februar zog die TSG Hoffenheim die Notbremse. Nach dem 2:5 gegen den VfL Bochum musste Coach André Breitenreiter gehen. Ihn ersetzte schließlich Pellegrino Matarazzo. Dieser war im Herbst beim VfB Stuttgart gefeuert worden, aber verfügte über eine Hoffenheimer Vergangenheit. Er hatte deshalb die Unterstützung der Verantwortlichen. Für Mäzen Dietmar Hopp war er anfangs allerdings nur zweite Wahl. Berater Roger Wittmann träufelte ihm einen anderen Namen ins Ohr: den von Kenan Kocak. Dies berichtet der „kicker“.

Wittmann und Hopp sind eng befreundet

Den Agenten und den Milliardär verbindet eine enge persönliche Beziehung. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sie miteinander sprechen. Auch sportliche Angelegenheiten klammern sie dabei nicht aus. Dass sich die beiden Männer über die Frage nach einem geeigneten Nachfolger für Breitenreiter austauschten, ist deshalb keine Überraschung. Dass Wittmann einen Mann vorschlagen würde, der zu seinen Klienten gehört, dürfte für Hopp ebenfalls nicht unerwartet gekommen sein. Dass es Kocak sein würde, aber möglicherweise schon.

Dieser ist zurzeit Co-Trainer von Stefan Kuntz bei der türkischen Nationalmannschaft. Aus diesem Vertrag hätte er wohl problemlos entlassen werden können. Zuvor trainierte Kocak den VfR Mannheim, Waldhof Mannheim, den SV Sandhausen und Hannover 96. Bleibende Eindrücke hinterließ er dabei nicht. Beim niedersächsischen Zweitligisten holte er in 57 Spielen durchschnittlich 1,39 Punkte. In Sandhausen waren es in 82 Spielen sogar nur 1,21 Zähler. Wittmann fand aber offenbar die richtigen Argumente, denn laut Quelle war Hopp von Kocak überzeugt – trotz keinerlei Erstliga-Erfahrung.

Wieso wurde es nicht Kocak?

Zwangsläufig stellt sich die Frage: Wieso ist Kocak dann nicht Trainer der TSG Hoffenheim? Die Antwort dreht sich um die Vereinsverantwortlichen. Wittmann mochte Hopp überzeugt haben, die handelnden Personen jedoch nicht. Diese sprachen deshalb gemeinsam beim Mäzen vor und machten sich für Matarazzo stark. Der Milliardär ließ sich umstimmen. Wirklichen Erfolg hatte diese Maßnahme allerdings bislang nicht, ist Hoffenheim doch inzwischen sogar punktgleich mit dem Tabellenletzten.