Eine der heißesten Personalien des kommenden Sommer-Transfermarkts ist bereits jetzt entschieden: Daniel Didavi verlässt den VfB Stuttgart zum 1. Juli ablösefrei und schließt sich dem VfL Wolfsburg an. Der Spieler, der 18 Jahre bei den Schwaben war und mit Fug und Recht als Eigengewächs bezeichnet werden darf, nannte „eine neue sportliche Herausforderung“ als Begründung für den Wechsel. Die Stuttgarter schieben Frust. Dies gilt sowohl für die Verantwortlichen wie auch für die Fans. Der 26-Jährige reagierte auf die Anfeindungen der Letzteren in bemerkenswerter Manier.
Dutt kann Enttäuschung nicht verhehlen
Eigentlich wollte der VfB seinen Spielmacher unbedingt behalten. Man habe „intensiv versucht“, den Spieler zum Bleiben zu bewegen, schildert Sportchef Robin Dutt. Doch letztlich seien diese Bemühungen allesamt ins Leere gelaufen. Man müsse die Entscheidung des Spielers „schweren Herzens akzeptieren“, so der Manager der Schwaben, der seine Enttäuschung über die Absage seines besten Akteurs nicht verhehlen kann.
Dutt ist wohl auch deshalb gefrustet, weil die Kritik an seiner Person bereits aufgebrandet ist. In Gestalt von Didavi verlieren die Schwaben einen Spieler ohne finanzielle Gegenleistung, der im vergangenen Sommer mindestens 18 Millionen Euro gebracht hätte. Genau diesen Betrag hatte der FC Schalke 04 geboten. Und Didavi wäre wohl zu einem entsprechenden Transfer bereit gewesen. Mit leerer Kasse muss der VfB nun versuchen, die gigantische Lücke zu füllen, die Didavi hinterlässt.
Didavi wehrt sich gegen Angriffe der Fans
Auch viele Fans der Stuttgarter haben eine Meinung zum Wechsel Didavis. Und sie ließen im Internet ihrem Unmut freien Lauf. Es gab zahllose Attacken weit unter die Gürtellinie. Didavi reagierte bemerkenswert. Er veröffentlichte eine Erklärung, in der er schrieb, er habe niemanden umgebracht, sondern sich lediglich nach 18 Jahren in Stuttgart für eine neue Herausforderung entschieden. Fußballer seien alles Menschen, „genau wie ihr“. Es gebe derzeit so viel Leid, Hass und Gewalt in der Welt – und der Fußball schaffe es, dass man „diesen ganzen Mist“ zumindest für kurze Zeit vergessen könne. Vermutlich werden diese Worte ungehört verhallen.