Jogi Löw ist und bleibt Trainer der deutschen Nationalmannschaft. Er wird diesen Posten auch im Jahr 2021 innehaben. Dies sei „einvernehmlich“ beschlossen worden, wie der DFB mitteilte. Dieser hob dabei zugleich hervor, dass man den im März 2019 eingeschlagenen Kurs gemeinsam weiterführen wolle. Ein einzelnes Spiel (0:6 in Spanien) können und dürfe nicht für die Einschätzung der grundsätzlichen Leistungsfähigkeit des DFB-Teams entscheidend sein.
Wer hat entschieden?
Löw hatte sich zuvor mit den Vertretern des für die Nationalmannschaft zuständigen Präsidialausschusses, DFB-Direktor Oliver Bierhoff sowie Verbandspräsident Fritz Keller getroffen. Hier legte er seine Einschätzungen, Vorstellungen und Planungen dar. Die Anwesenden beschrieben das Treffen als „offen und konstruktiv“. Es habe einen „intensiven Austausch“ gegeben. Der Präsidialausschuss lobte außerdem die Arbeit des Trainerstabs als „hochqualitativ“. Das Verhältnis zwischen Mannschaft und Löw sei intakt. Der Bundestrainer habe zudem ein klares Konzept für das weitere Vorgehen. Deshalb sei die einstimmige Empfehlung an das DFB-Präsidium ergangen, den gemeinsamen Weg fortzuführen. Dieses folgte dem Rat.
Entscheidung keine Überraschung
Wohl niemand hatte ernsthaft damit gerechnet, dass der DFB Löw zum jetzigen Zeitpunkt absägen würde. Die Trennung wäre teuer gewesen. Dann ist da noch die Frage nach der Alternative. Realistisch wäre wohl nur U21-Nationalmannschaftscoach Stefan Kuntz in Frage gekommen. Aber natürlich gilt dennoch, dass der DFB die Vergangenheit verklärt, wenn er die Kritik an Löw auf das Spiel in Spanien reduziert. Das Team spielt seit 2018 schlecht. Die WM und die erste Nations League sind Zeugen. Das Verhältnis von Teilen des Teams zum Bundestrainer ist intensiv gestört. Gerade im Bayern-Block rumort es gewaltig. Die Hoffnungen auf „eine begeisternde EM 2021“, die der DFB ebenfalls im Zuge der Mitteilung über den Löw-Verbleib äußerte, dürften kaum realistisch sein, wenn man ehrlich ist.