Kaum sind die Hamburger wieder aus Brasilien zurückgekehrt, schon gibt es wieder den nächsten Stress. Mit dem Sponsor und Ticket-Partner Viagogo gibt es einen großen Disput um die Frage, wer nun wem tatsächlich gekündigt hat. Beide Parteien vermeldeten gestern nach einer Offensive, dass man den Vertrag mit dem Geschäftspartner aufgelöst hat.
Die Hamburger haben den Ausstieg zum 31. Juli 2013 bekannt gegeben, wollen allerdings noch die 800.000 Euro Gage haben, die bis dahin anfallen würde. Viagogo hingegen konterte diese Aktion des HSV und schmiss diesen umgehend raus. Anschließend folgte diese extrem formulierte Stellungnahme: „Wir sehen uns zu diesem Schritt gezwungen, weil sich unsere Ansprechpartner beim HSV von Beginn unseres Vertrags-Verhältnisses an nicht an die wesentlichen Punkte des Vertrages gehalten haben.“
Das konnten die Hamburger das natürlich nicht stehen lassen. HSV-Vorstand Joachim Hilke widersprach: „Das ist Quatsch. Wir setzen unsere Verträge ordnungsgemäß um.“ Auf Nachfrage wollten die Verantwortlichen von Viagogo den Sachverhalt nicht weiter ausführen. Doch was steckt genau hinter dieser Situation? Die Hamburger waren wegen ihrer schlechten finanziellen Lage natürlich froh einen neuen Sponsor gefunden zu haben, doch die Fans demonstrierten gegen die teuren Preise des Ticket-Portals. Hilke musste genau deswegen bei der Mitglieder-Versammlung im Oktober einiges an Kritik einstecken.
Fakt ist, dass nun die Fans für den Ausstieg bei Viagogo aufkommen müssen. Die Preise für Dauerkarten werden nun kräftig ansteigen. So werden zum Beispiel die Top-Sitzplätze auf der Haupttribüne und auf der Gegentribüne anstatt 726 dann schon 788 Euro kosten. Der Schüler-Stehplatz wird ebenfalls 19 Euro mehr kosten. Des Weiteren wird der Mitglieder-Rabatt auf höchstens 20 Euro beschränkt. „Der Vorschlag zu dieser neuen Preisstruktur kam aus dem Fanlager“, so Vorstand Oliver Scheel. An sich wird es eine sehr kuriose Situation. Die Fans haben wegen der erhöhten Preise gegen Viagogo demonstriert und nun, da der HSV sich von seinem Sponsor trennen wird, werden die Ticket trotzdem wieder mehr kosten.